Jede dritte Frau in Deutschland erlebt mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt – oft durch den eigenen Partner. Für viele ist das Frauenhaus die letzte Zuflucht. Doch in Hessen gibt es ein massives Problem: Zu wenige Plätze, zu wenig Geld, zu viele Hürden. Während die Politik Lösungen verspricht, bleibt die Situation für betroffene Frauen akut gefährlich. Frauen werden müssen teilweise abgewiesen werden.
Schutzräume überfüllt: Frauen werden abgewiesen
In Hessen gibt es derzeit 31 Frauenhäuser mit 333 Plätzen – viel zu wenig für ein Bundesland mit über sechs Millionen Einwohnern. Die Istanbul-Konvention, die Deutschland unterzeichnet hat, empfiehlt mindestens 664 Plätze. Das bedeutet: Jedes zweite Opfer häuslicher Gewalt, das Hilfe sucht, wird abgewiesen. Frauen in Notlagen müssen dann entweder in anderen Bundesländern unterkommen – oder zurück in die Wohnung des Täters.
Die Hauptprobleme:
✅ Platzmangel – Es gibt nicht genug Kapazitäten.
✅ Finanzierungslücken – Frauenhäuser sind auf Spenden angewiesen, statt staatlich ausreichend gefördert zu werden.
✅ Zugangshürden – Nicht jede Frau hat Anspruch auf einen kostenlosen Aufenthalt. Wer kein Bürgergeld bezieht, muss selbst zahlen – und das können sich viele nicht leisten.
2025 und immer noch Selbstzahler? Ein Skandal!
Es kann 2025 nicht sein, dass Frauen, die Gewalt erleben, ihren Aufenthalt im Frauenhaus selbst finanzieren müssen! In einem reichen Land wie Deutschland darf es nicht von Einkommen oder Sozialleistungsanspruch abhängen, ob eine Frau Schutz bekommt. Wer sich kein Bürgergeld oder Sozialhilfe erkämpfen kann – wie beispielsweise Studentinnen, Rentnerinnen oder arbeitende Frauen mit niedrigem Einkommen – steht oft vor einer unmöglichen Wahl: Zahlen oder zurück in die Gewalt.Ein Frauenhaus ist kein Hotel, sondern ein Schutzraum. Sicherheit darf kein Luxus sein! Dass Frauen, die ihr Zuhause aus Angst vor Gewalt verlassen müssen, auch noch für ihre eigene Sicherheit aufkommen sollen, ist nicht hinnehmbar. Die Politik muss hier sofort handeln und eine flächendeckende, unbürokratische Kostenübernahme sicherstellen.
Neues Gesetz – aber erst ab 2027?
Um diese Missstände zu beheben, hat die Bundesregierung ein neues Gewalthilfegesetz verabschiedet. Dieses sieht vor, dass Frauen ab 2027 einen rechtlichen Anspruch auf Hilfe bekommen – sei es in einem Frauenhaus oder durch andere Unterstützungsangebote.
Doch warum dauert das so lange?
- Bürokratie & Finanzierung: Der Bund stellt zwar 2,6 Milliarden Euro für die Umsetzung bereit, aber die Gelder müssen erst zwischen Ländern und Kommunen aufgeteilt und Strukturen aufgebaut werden.
- Langwierige Planung: Frauenhäuser müssen neu gebaut oder ausgebaut werden, und das braucht Zeit.
- Widerstand in den Ländern: Manche Bundesländer sind skeptisch, ob die Mittel ausreichen, und zögern mit der Umsetzung.
Fakt ist: Gewalt gegen Frauen passiert jeden Tag – doch der Staat lässt sich über zwei Jahre Zeit, um Abhilfe zu schaffen.
Was jetzt passieren muss
Frauen brauchen Schutz – und zwar sofort! Deshalb müssen Bund und Länder bereits jetzt handeln, anstatt auf 2027 zu warten. Konkret bedeutet das:
▶ Soforthilfefonds einrichten, um kurzfristig Notplätze zu schaffen.
▶ Unbürokratischen Zugang ermöglichen, damit nicht nur Bürgergeldempfängerinnen Hilfe bekommen.
▶ Dauerhafte Finanzierung sicherstellen, damit Frauenhäuser nicht von Spenden abhängig sind.
Gestiegene Fallzahlen?
Ja, die Zahlen zur Gewalt gegen Frauen in Hessen sind gestiegen. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 12.000 Fälle häuslicher Gewalt registriert, was einen Anstieg von 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Von diesen Fällen waren 81,3 Prozent der Opfer Frauen, das entspricht 9.271 betroffenen Frauen.
Die Landesarbeitsgemeinschaft Hessischer Frauen- und Gleichstellungsbüros (LAG) weist darauf hin, dass die tatsächliche Zahl der betroffenen Frauen vermutlich höher liegt, da viele Fälle nicht gemeldet werden.
Fazit: Sicherheit darf nicht warten!
Jede Frau, die Schutz sucht, muss ihn bekommen – ohne Wartezeit, ohne Hürden, und vor allem ohne selbst zahlen zu müssen! Ein Gesetz, das erst 2027 greift, ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber es kommt zu spät für diejenigen, die heute Schutz brauchen. Hessen muss jetzt handeln, statt auf den Bund zu warten.
Ich bin absolut fassungslos. Wir reden hier über Menschenleben – über Frauen, die häuslicher Gewalt entkommen wollen, aber einfach abgewiesen werden, weil es keinen Platz gibt oder sie sich den Schutz nicht leisten können. Das ist nicht nur unmenschlich, sondern ein Skandal!
Tacheles statt Taktik – Deutschland, wir müssen reden!